Hinter einer Lahmheit bei Kühen steckt fast immer eine Klauenerkrankung. Die Kühe haben Schmerzen und ändern deshalb ihr Verhalten. Die Futteraufnahme sinkt und als Folge davon gehen die Milchleistung und die Körperkondition zurück. Von Klauenkrankheiten betroffene Tiere entwickeln nicht selten eine subakute Pansenazidose (SARA), da sie weniger rohfaserreiches Grundfutter und/oder zu viel Milchleistungsfutter aufnehmen. Diese Erkrankung wiederum führt zur Entstehung von Klauenrehe und geht mit der Ausprägung eines schlechten Immunsystems einher. Sehr häufig sind Klauenerkrankungen auch die Ursache für Fruchtbarkeitsstörungen und Eutererkrankungen.
Durch Klauenerkrankungen können einem Betrieb hohe ökonomische Einbußen entstehen. Eine klauenerkrankte Kuh gibt jährlich bis zu 360 Liter weniger Milch (1). Außerdem leiden Körperkondition, allgemeine Tiergesundheit sowie Langlebigkeit der Kühe unter dem beschriebenen Teufelskreis von Klauenerkrankungen und dem Leaky Gut/SARA-Komplex. Mit Fruchtbarkeitsstörungen und Eutererkrankungen gehören Klauenkrankheiten zu den drei häufigsten Abgangsursachen beim Milchvieh.
So sagt bereits eine alte Bauernweisheit: „Die Klauen tragen die Milch.“
Referenzen
A systematic review and meta-analyses of risk factors associated with lameness in dairy cows. Andreas W. Oehm, Gabriela Knubben-Schweizer, Anna Rieger, Alexander Stoll and Sonja Hartnack. Oehm et al. BMC Veterinary Research (2019) 15:346. https://doi.org/10.1186/s12917-019-2095-2
Green LE, Hedges VJ, Schukken YH, Blowey RW, Packington AJ. The impact of clinical lameness on the milk yield of dairy cows. Journal of dairy science. 2002;85(9):2250-6.